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Wir proben donnerstags von
20 - 22 Uhr

im Pfarrsaal von St. Joseph Sindelfingen.

Wer mitsingen möchte, gerne vorbei kommen und rein schnuppern!


Wer singt, gewinnt Lebensqualität und ist gesünderWer singt, gewinnt Lebensqualität und ist gesünderDer Volksmund sagt – frei nach Johann Gottfried Seume: „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder.“ Das scheint sogar für Tiere zu gelten. Kühe singen zwar nicht, aber wenn man ihnen klassische Musik vorspielt, geben sie nachweislich mehr Milch. Haie wiederum reagieren verzückt, wenn man sie mit Hardrock unterhält. Nur Hühner lässt Musik kalt: Was immer man ihnen vorspielt – sie denken nicht daran, mehr Eier zu legen. Eigentlich kein Wunder bei dem Gegacker auf dem Hühnerhof.

Der Oldenburger Musikwissenschaftler Gunter Kreutz befasst sich, so berichtet die Sindelfinger Zeitung in der Wochenendbeilage vom 21. Mai 2016, mit den Auswirkungen des Musizierens, Singens und Tanzens auf Körper und Geist des Menschen. Es gebe Hinweise, sagt er, „dass das gemeinsame Singen die lokale Immunabwehr in den oberen Atemwegen anregt“. Singen sei „ein Beitrag, unser homöostatisches Gleichgewicht zu erhalten oder wiederzufinden“. Besonders große Erfolge erziele dabei „der therapeutisch arbeitende Chorleiter“.

Nun kann man sich fragen, welche therapeutischen Kunstgriffe ein guter Chorleiter anwendet. Ist es die unbändige Motivation, wie sie unser Dirigent Joachim Werz ausstrahlt? Beim Lockern und Einsingen zu Beginn jeder Probe versprüht er eine Lebensfreude, die unmittelbar ansteckend wirkt. Das kann auch einmal in Gereiztheit umschlagen, wenn in den Männerstimmen geredet wird, während er gerade mit Alt oder Sopran probt. Aber nach Professor Kreutz sind auch kurze Stressphasen nicht ungesund.

Sicher gehört auch die Geselligkeit in Chören zu den Faktoren, die eine heilsame Wirkung ausüben. Gelegenheit dazu gibt es beim Small Talk in der Pause oder beim Geburtstagsständchen und dem zugehörigen Imbiss am Ende der Probe. Ein Höhepunkt im Chorleben ist die jährliche Cäcilienfeier im Herbst. Therapeutische Wirkung hat gewiss auch die Konzentration und Anspannung während einer Aufführung, die abgelöst wird von Genugtuung und Entspannung, wenn alles geklappt hat und Beifall gespendet wird.

Professor Kreutz schließt das Interview mit den Worten: „Wenn ein volles Fußballstadion singt, ist das sicher beeindruckend, aber beeindruckender ist ein Kirchenchor mit 15 Leuten, der sich regelmäßig trifft und dessen Mitglieder dadurch ganz viel Lebensqualität gewinnen.“

[Albrecht Schmitt, 21.05.2016]